Was ist Ghee und wieso ist die ayurvedische Butter so beliebt?

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In der heutigen Zeit spielt die gesunde Ernährung für viele Menschen eine extrem wichtige Rolle, da Übergewicht und Krankheiten an der Tagesordnung sind. Aus diesem Grund wenden sich zahlreiche Bürger der ayurvedischen Küche zu – und damit natürlich auch ayurvedischen Lebensmitteln wie beispielsweise einer besonderen Form der geklärten Butter, dem sogenannten Ghee, das sich vielseitig einsetzen lässt.
Was ist Ghee?

Bei Ghee handelt es sich um hochkonzentrierte Butter, die hierzulande auch als Butterschmalz bekannt ist. Allerdings unterscheidet sich das heimische Butterschmalz bei der Frische, dem Restwassergehalt sowie bei den Temperaturen, die bei der Herstellung eingesetzt werden. Die ayurvedische Butter kommt traditionell in Indien, Afghanistan und Pakistan beim Kochen zum Einsatz und verleiht den Speisen ein feines Butteraroma. Das geklärte Speisefett wird auch als Butterreinfett bezeichnet, da es zu etwa 99 Prozent aus reinem Fett besteht. Deswegen lässt es sich hervorragend als Öl zum Braten und Frittieren verwenden, während reine Butter dafür nicht gut geeignet ist. Da sie einen höheren Anteil an Wasser und Milcheiweiss besitzt sowie nur zu etwa 82 Prozent aus Fettsäuren besteht, ist Butter nur bedingt hitzebeständig. Ausserdem enthält geklärte Butter noch etwas mehr Feuchtigkeit als Ghee und ist deswegen streichzarter. Im Gegensatz zu Margarine wird die ayurvedische Butter aus natürlichen Milchfetten gewonnen. Dagegen handelt es sich bei der Margarine um ein industrielles Produkt, das aus raffinierten Ölen hergestellt wird, die sowohl einen tierischen als auch pflanzlichen Ursprung haben.
Übliche Herstellungsverfahren für die ayurvedische Butter

Für Ghee stehen inzwischen unterschiedliche Herstellungsverfahren zur Auswahl. Bedingt durch die warmen bis heissen Klimabedingungen in den Ursprungsländern, wurde Butter für die langfristige Konservierung zu Ghee konzentriert. So konnten die Konsumenten das Produkt noch viele Wochen und Monate später verzehren, ohne dass es zu Verderb gekommen wäre. Vergleichbar mit Kokosöl lässt sich Ghee ohne Bedenken bei niedrigen Raumtemperaturen lagern, die nicht mehr als 20° Celsius betragen sollten. Wenn die Temperaturen ansteigen, ist die Aufbewahrung im Kühlschrank zu empfehlen. Da das Butterreinfett keine schnell verderblichen Milchbestandteile mehr enthält, ist es bei Raumtemperatur etwa neun Monate haltbar, gekühlt sogar bis zu 15 Monate. Allerdings können diese Werte abhängig vom Haushalt und dem jeweiligen Standort variieren. Bei der Herstellung wird qualitativ hochwertige Butter unter Rühren langsam und schonend erhitzt, dabei betragen die Temperaturen zwischen 40° bis 60° Celsius. So verdampfen die enthaltenen Wassermoleküle und Milcheiweissbestandteile, die als Schaum oben schwimmen. Im Anschluss wird der Milcheiweissschaum vorsichtig abgeschöpft und das flüssige Butterfett so lange reduziert, bis es goldgelb und komplett klar ist. Für den Verkauf und eine lange Aufbewahrung wird das flüssige Butterreinfett in sterile Gefässe abgefüllt, entweder für den privaten oder gewerblichen Gebrauch. So ist das fertige Produkt im Fachhandel für den Kauf erhältlich, zum Beispiel in Online-Shops, Reformhäusern, Bio-Läden und asiatischen Supermärkten.
Warum ist Ghee so beliebt?

In der ayurvedischen Tradition kommt Ghee seit vielen Jahrhunderten zum Einsatz und wird für seine positiven Wirkungen geschätzt. Im Ayurveda dient es sowohl der innerlichen als auch der äusserlichen Anwendung zum Beispiel bei der Behandlung von Narben. Ausserdem soll es zum Beispiel auch die Haut verschönern und Unreinheiten beseitigen. Das goldene Elixier erhält im Gegensatz zur normalen Butter bedingt durch die Herstellung kein Milcheiweiss sowie keinen Milchzucker mehr. Deshalb ist es frei von Laktose, es stellt für Menschen mit einer entsprechenden Laktoseintoleranz eine optimale Alternative zur herkömmlichen Butter dar. Aus diesen Gründen hat sich die ayurvedische Butter auch hierzulande als gesundes Lebensmittel etabliert.
Anwendungsgebiete von Ghee
Ghee ist bis 190° Celsius hitzebeständig, weshalb es auch bei hohen Temperaturen verwendet werden kann und somit das scharfe Anbraten und Frittieren von Lebensmitteln wie Gemüse, Fleisch und Fisch möglich ist. Ghee kann ebenfalls beim Backen und Kochen als Ersatz für Butter und Margarine verwendet werden. Da die Fettsäuren im Butterreinfett stabil bleiben, entstehen durch das Erhitzen und den anschliessenden Verzehr keine freien Radikale im Körper. Ausserdem setzen keine oxidativen Prozesse ein.
Weitere Einsatzgebiete von Ghee
Ghee kommt darüber hinaus auch bei der Zubereitung von Kaffee zum Einsatz, dem sogenannten Bulletproof Coffee. Dabei handelt es sich um eine cremige Kaffeemischung mit vielen gesunden Fetten, die aus Ghee, Kokosöl und Zimt besteht. Eine andere Zubereitungsart ist die Verwendung von hochwertiger Butter und dem MCT-Öl, welches ebenfalls aus dem Ayurveda stammt. In seinem Herkunftsland Tibet enthält der Bulletproof Coffee Yakbutter. Hierzulande hat sich das Getränk als neuester Trend durchgesetzt und ist u.a. auch in der ketogenen Ernährung beliebt. Es soll die Konzentration fördern, fit machen und das Hungergefühl vertreiben.
Vergleich zu anderen Fetten
Im Vergleich zu anderen gängigen Fetten wie Butter, Kokosöl oder Olivenöl bietet Ghee einige spezifische Vorteile. Während Olivenöl beispielsweise besonders für die kalte Küche geeignet ist und Butter nur bedingt hitzebeständig ist, überzeugt Ghee durch seinen hohen Rauchpunkt von bis zu 190 °C – ideal also für das Braten, Backen und Frittieren. Kokosöl ist ebenfalls hoch erhitzbar, bringt jedoch ein deutlich intensiveres Eigenaroma mit sich, das nicht zu allen Gerichten passt. Ghee hingegen hat ein mildes, leicht nussiges Butteraroma, das sich harmonisch in viele Rezepte einfügt – von herzhaft bis süß.
Auch im Hinblick auf Verträglichkeit und Reinheit hebt sich Ghee ab: Es ist frei von Laktose und Milcheiweiss, was es besonders für empfindliche Personen zur idealen Alternative macht. Gleichzeitig enthält es keine industriellen Zusätze oder Emulgatoren wie sie in Margarine vorkommen – sofern auf eine hochwertige, traditionelle Herstellung geachtet wird.
Ghee selber machen
Wer über grundlegende Kochkenntnisse und etwas Fingerspitzengefühl verfügt, kann die ayurvedische Butter auch in Eigenregie herstellen. Dafür 500 g hochwertige Butter (am besten in Bio-Qualität) ganz langsam bei geringer Hitzeeinwirkung in einem kleinen Topf schmelzen. Ohne Deckel und ohne Rühren arbeiten, die Herdplatte auf die kleinste Stufe stellen. Die Butter darf den gesamten Zeitraum nur leicht auf kleiner Flamme sieden. Im Anschluss einmal und nur sehr kurz aufkochen, dabei darf die Butter nicht braun werden. Dieser Vorgang dauert etwa 35 bis 40 Minuten, wobei die Butter stets im Auge behalten wird. So bildet sich an der Oberfläche nach und nach ein Schaum, der aus geronnenen Milcheiweissen besteht. Diesen Schaum konstant mit einer Schaumkelle abschöpfen, bis die restliche Flüssigkeit klar erscheint. Anschliessend lässt sich der restliche Schaum durch sorgfältiges Filtern beseitigen; dies bei Bedarf mehrmals durchführen. Sobald kein Dampf mehr aufsteigt und sich auch kein Schaum mehr bildet, ist die buttrige Flüssigkeit so gut wie klar und goldgelb, dazu hat sie eine leichte Duftnote von Karamell. Dann ist das Butterreinfett fertig und wird ein weiteres Mal gefiltert. Als Filter eignen sich:
– Sehr feine Siebe
– Kaffeefilter
– Gefaltetes Küchenpapier
– Mullstoff
– Trichter mit Siebeinsatz
Einmachgläser aufstellen und ganz vorsichtig durch die Filter das heisse Ghee einfüllen. Nun sollte das Endprodukt vollkommen klar sein, es lässt sich entweder im Kühlschrank oder in einer dunklen und kühlen Vorratskammer mehrere Monate lagern.
Fazit: Ghee als bewusste Wahl für moderne Ernährung
Immer mehr Menschen setzen sich mit gesunder Ernährung auseinander – nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. In diesem Zusammenhang hat Ghee seinen festen Platz als traditionsreiches, natürliches und vielseitig verwendbares Lebensmittel gefunden.
Ob beim Braten, Backen oder im morgendlichen Kaffee – Ghee bietet eine Alternative zu herkömmlichen Fetten, die durch ihre Hitzebeständigkeit, Reinheit und Verträglichkeit überzeugt. Besonders für Menschen mit Laktoseintoleranz oder solche, die auf Zusatzstoffe verzichten möchten, stellt Ghee eine ideale Lösung dar.
Wem Qualität und Herkunft wichtig sind, der sollte auf Ghee aus kontrolliert biologischer Herstellung achten – am besten aus Weidebutter, schonend verarbeitet und ohne Zusatzstoffe. So lässt sich Ghee nicht nur als traditionsreiches Lebensmittel nutzen, sondern als bewusste Entscheidung für eine gesunde Lebensweise.
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Jetzt entdeckenHäufige Fragen zu Ghee
Ist Ghee vegan?
Nein, Ghee wird aus Butter hergestellt und ist daher nicht vegan – aber laktosefrei.
Wie schmeckt Ghee?
Ghee hat einen milden, leicht nussigen Buttergeschmack mit einer goldgelben Farbe und feinem Aroma.
Wie erkenne ich hochwertiges Ghee?
Achte auf Bio-Qualität, Weidebutter als Ausgangsstoff, Glasverpackung und möglichst traditionelle Herstellung.
Kann ich Ghee täglich verwenden?
Ja, in Maßen. Besonders geeignet ist es für das Braten, Backen und als Butterersatz in der warmen Küche.
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Zum Produkt
Beschrieb ist informativ gut.
Lieber W.,
das freut uns zu hören! Hoffentlich findest du noch weitere informative Ratgeberartikel bei uns!
Gesunde Grüsse,
das myFairtrade-Team