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SCHWANGERSCHAFT
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Gesundheit in der Schwangerschaft: Tipps für die ersten Schwangerschaftswochen
Sie sind schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Eine Schwangerschaft ist wunderschön und aufregend zugleich. Mit Beginn der ersten Schwangerschaft stellen sich darüber hinaus oft viele Fragen. Die wichtigste ist sicherlich: Wie bleiben mein Baby und ich in der Schwangerschaft gesund? Bleiben Sie entspannt - mit unseren Tipps für eine schöne und unkomplizierte Schwangerschaft.
Schwangerschaft berechnen: So errechnen Sie Ihre Schwangerschaftswoche
Eine Schwangerschaft dauert insgesamt 40 Wochen oder zehn Monate. Wann genau eine Schwangerschaft eigentlich beginnt, darüber scheiden sich die Geister. Für manche fängt sie bereits mit der Befruchtung an, für andere erst mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Medizinisch berechnet beginnt eine Schwangerschaft bereits vorher, nämlich mit dem ersten Zyklustag, also dem ersten Tag der letzten Periode vor der Schwangerschaft. Zum Zeitpunkt der Befruchtung ist man also – rückwirkend betrachtet – schon etwa in der zweiten Woche schwanger!
Das bedeutet: Wenn eine Schwangerschaft kurz nach dem Ausbleiben der Menstruation festgestellt wird, befindet sich eine Frau rein rechnerisch gesehen bereits in der 5. Schwangerschaftswoche! Manche Ärzte unterscheiden auch das Alter der Schwangerschaft (in unserem Beispiel 5. Schwangerschaftswoche) und das Alter des Babys (in unserem Beispiel wäre das die 3. Schwangerschaftswoche). Lassen Sie sich dadurch nicht verwirren und orientieren Sie sich am errechneten Geburtstermin.
Anzeichen einer Schwangerschaft
Gerade zu Beginn der Schwangerschaft sind die Anzeichen noch sehr vage. Manche ähneln gar denen einer bevorstehenden Periode. Mögliche Anzeichen einer Schwangerschaft, die sich schon sehr früh zeigen, können sein:
- Brustspannen/Ziehen in den Brüsten
- Grosse Müdigkeit
- Übelkeit und sogar Erbrechen
- Hohe Basaltemperatur (morgendliche Körpertemperatur nach dem Aufwachen)
- Häufiger Harndrang
- Leichtes Ziehen im Unterleib
- Dunkle Verfärbung der Vaginalschleimhäute
- Leichte Blutungen
- Vermehrter Ausfluss
- Kreislaufprobleme
- Plötzliche Abneigungen gegen Lebensmittel
- Neue Speisevorlieben und Essensgelüste
- Geruchsempfindlichkeit
- Ausbleiben der Periode
Schon ab der Befruchtung und der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter weiss Ihr Körper, dass Sie schwanger sind, und reagiert entsprechend. Hormone, allen voran Östrogen, Progesteron und das sogenannte Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) sorgen für zahlreiche Umbauprozesse in Ihrem Körper, die sich mit grosser Wahrscheinlichkeit durch vermehrte Müdigkeit und manchmal auch Übelkeit und Erbrechen äussern. Manche Frauen halten die Nidationsblutung (Einnistungsblutung) für ihre Periode. Dabei wird aber nur sehr wenig und rosa bis hellrotes Blut ausgestossen. Die Einnistungsblutung wird durch ganz kleine Verletzungen an der Gebärmutterschleimhaut verursacht, die die Eizelle bei der Einnistung verursacht, um sich mit dem mütterlichen Gewebe zu verbinden. Nur wenige Frauen nehmen die Einnistungsblutung überhaupt wahr.
Schwangerschaftstest: Schwangerschaft feststellen
Bereits kurz nach dem Ausbleiben der Periode lässt sich mithilfe von Schwangerschaftstests ziemlich sicher eine Schwangerschaft feststellen. Der Schwangerschaftstest misst die Konzentration des hCG im Urin. Ist der hCG-Spiegel erhöht, sind Sie schwanger und der Schwangerschaftstest zeigt Ihnen ein positives Ergebnis an. Wichtig ist, dass Sie den Test nicht zu früh durchführen, denn dann zeigt er möglicherweise ein negatives Ergebnis an, obwohl Sie schwanger sind.
Je nach Schwangerschaftstest – es gibt auch spezielle Schwangerschaftsfrühtests – ist die sicherste Anwendung ab zwei Tage nach dem Ausbleiben der Periode. Lesen Sie in jedem Fall die Packungslage gut durch, Empfehlungen können abweichen. Wirklich sicher lässt sich eine Schwangerschaft beim Frauenarzt feststellen. Vereinbaren Sie am besten direkt einen Termin, wenn Sie denken, dass Sie schwanger sind. Hier lässt sich oft schon wenige Tage nach der ausgebliebenen Periode im Ultraschallbild eine winzige Fruchthöhle erkennen. Auf den Herzschlag müssen Sie noch etwas warten: Etwa ab der 6. Schwangerschaftswoche schlägt Babys Herz regelmässig und lässt sich im Ultraschall gut ansehen und -hören.
Folsäure in der Schwangerschaft: Ein wichtiges Vitamin
Folsäure wird häufig auch als Schwangerschaftsvitamin bezeichnet. Nicht ganz zu Unrecht. Eine ausreichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen ist in dieser Zeit generell sehr wichtig. Der Folsäure kommt in der Schwangerschaft jedoch eine besondere Bedeutung zu, und das schon gleich zu Beginn, denn sie leistet einen wichtigen Beitrag für die Zellteilung und trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes bei. Frauenärzte empfehlen, bereits bei Kinderwunsch zusätzlich täglich 400 Mikrogramm Folsäure als Präparat einzunehmen, um den Folatspiegel im Körper aufzubauen.
Ernährung in der Schwangerschaft: Doppelt so gut
Nicht doppelt so viel, sondern doppelt so gut – so lauten die Empfehlungen zur Ernährung in der Schwangerschaft. Essen Sie jeden Tag mehrere Portionen Gemüse und Obst und sparen Sie nicht an vollwertigen Kohlenhydraten aus Vollkorngetreide, Kartoffeln und Co. oder hochwertigem Eiweiss. Beides benötigt Ihr Körper nun für die zahlreichen Umbauprozesse und Ihr Baby für seine Entwicklung. Essen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, da Ihr Blutzuckerspiegel nun schneller als sonst absackt und Heisshungerattacken die Folge sein können. Mit zunehmendem Wachstum nimmt Ihr Baby zudem immer mehr Raum ein und kleinere Portionen lassen sich besser verdauen und beugen Sodbrennen vor.
Manche Nährstoffe werden in der Schwangerschaft besonders schnell verbraucht, weshalb ihr Bedarf stark ansteigt. Neben Folsäure sind dies:
B-Vitamine
Auch der Bedarf an Vitamin B, allen voran Vitamin B6 und Vitamin B12, steigt in der Schwangerschaft an. Besonders Veganerinnen sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, denn dieses ist in nennenswerten Mengen nur in Lebensmitteln tierischer Herkunft enthalten.
Vitamin D
Für Schwangere, die ihren Vitamin-D-Bedarf über die Haut nicht genügend decken können, empfiehlt die DGE eine zusätzliche Aufnahme von 20 Mikrogramm (800 IU) pro Tag.
Omega-3-Fettsäuren
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, in der Schwangerschaft zusätzlich zur normalen Fettsäureversorgung täglich ein Präparat mit 200 Milligramm Omega-3-Fettsäuren (vor allem DHA und EPA) einzunehmen.
Eisen
Durch das stark vermehrte Blutvolumen erhöht sich der Eisenbedarf einer Schwangeren um ganze 100 Prozent: 390 Milligramm Eisen täglich sollte sie mindestens zu sich nehmen. Ein Eisenmangel zeigt sich unter anderem durch allgemeine Müdigkeit und Schwäche sowie Blässe.
Magnesium
Magnesium ist unter anderem an der Übertragung von Nervensignalen an die Muskeln beteiligt, weshalb dem Mineralstoff in der Schwangerschaft eine besondere Bedeutung zukommt. Mindestens 310 Milligramm täglich werden empfohlen.
Calcium
Im Laufe der Schwangerschaft reichern sich 25 bis 30 Gramm Calcium im Körper des Babys ab. Allein im zweiten Schwangerschaftsdrittel absorbiert es 250 bis 300 Milligramm Calcium täglich. Die empfohlene Tageszufuhr von 1000 Milligramm sollte auch in der Schwangerschaft eingehalten werden.
Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
Eine Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist ganz normal. Schliesslich wächst nicht nur das Baby im Bauch, auch die Gebärmutter samt Plazenta und Fruchtwasser und selbst die Brüste nehmen an Gewicht zu. Auch durch das in der Schwangerschaft um 50 Prozent erhöhte Blutvolumen steigt das Gewicht. Folge des erhöhten Blutvolumens sind übrigens sich auch auf der Waage bemerkbare Wassereinlagerungen, denn die Blutgefäße weiten sich und werden durchlässiger, sodass sich vermehrt Wasser im Gewebe sammeln kann. Zudem benötigt der Körper Fettgewebe als Reserve für die Stillzeit und lagert dadurch vermehrt Fett ein.
Wie gross die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft insgesamt ist, ist von Frau zu Frau unterschiedlich und zum grossen Teil vom Ausgangsgewicht abhängig. So nehmen schlanke Frauen eher mehr zu und übergewichtige eher weniger. So ist auch der Durchschnittswert von 15,5 Kilogramm nicht sehr aussagekräftig, denn der statistische Normalbereich liegt zwischen 6 und 25,5 Kilogramm.
Wichtigstes Indiz für eine normal verlaufende Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist eine kontinuierliche, gleichmäßige Zunahme. In den ersten 12 Schwangerschaftswochen ist diese noch eher gering und sehr individuell. Manche Frauen nehmen sogar ein wenig ab, zum Beispiel durch Übelkeit und Erbrechen, andere nehmen bereits jetzt 2 Kilogramm zu. Bis zur 20. Schwangerschaftswoche erfolgt die Zunahme immer noch eher langsam, danach aber umso schneller. Im letzten Schwangerschaftsdrittel nehmen Schwangere durchschnittlich 0,4 Kilogramm wöchentlich zu. In dieser Zeit wächst auch das Baby sehr stark.
Auch eine grosse Gewichtszunahme ist bei einer ansonsten normal verlaufenden Schwangerschaft zunächst kein Grund zur Sorge, ein sprunghafter Anstieg dagegen schon, denn dieser kann auf Komplikationen hinweisen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel kann dies ein Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes, Gestose oder Ödeme sein. Dies sollte sobald wie möglich ärztlich abgeklärt werden.
Tipps für eine gesunde Schwangerschaft
Treiben Sie moderaten Sport
Walking, Schwimmen oder Schwangerschaftsyoga trainieren Ihren Körper sanft und können dabei helfen, ihn auf die Geburt vorzubereiten. Und Sie fühlen sich danach auch noch zufriedener.
Führen Sie Power-Naps einIhr Körper ist während der Schwangerschaft neuen Belastungen ausgesetzt. Wenn Sie müde sind und es Ihnen möglich ist, legen Sie sich zwischendurch einfach mal kurz hin, um neue Energie zu tanken.
Legen Sie die Füße hochUnd zwar nicht nur im sprichwörtlichen Sinne. Lagern Sie Ihre Beine hoch und treiben Sie leichte Venen-Gymnastik, indem Sie die Fussspitzen abwechselnd heranziehen und ausstrecken. Das schafft Erleichterung bei Wassereinlagerungen.
Snacken Sie gesundWeil der Blutzuckerspiegel während der Schwangerschaft gern mal Achterbahn fährt, sind Heisshungerattacken häufig. Essen Sie dann lieber ein paar Nüsse oder etwas Obst als Schokoriegel, Kuchen, Chips und Co.
Färben Sie Ihre Haare nichtChemikalien aus Haarfärbemitteln gelangen über die Haut in den Blutkreislauf – und damit auch zum Baby. Steigen Sie lieber auf pflanzliche Colorationen um oder verzichten Sie während der Schwangerschaft auf das Haarefärben.