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Glutenunverträglichkeit – wie sie sich äussert & worauf Sie achten sollten

Verschiedene Brotsorten

iStock.com/Floortje

Wer unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, reagiert je nach Ausgeprägtheit mehr oder weniger auf das Klebereiweiss Gluten. Gluten sind in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Gerste enthalten. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was genau bei einer Glutenunverträglichkeit passiert, welche Symptome auftreten können und wie Sie die Intoleranz mit einer Ernährungsumstellung in den Griff bekommen können.

Was passiert genau bei einer Glutenunverträglichkeit?

Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiss Gluten, der vor allem in Getreideprodukten, allen voran Weizenmehlprodukten, enthalten ist, kommt es beim Verzehr von Gluten zu einer sich stetig steigernden Degeneration der Dünndarmschleimhaut. Dabei bilden sich die wichtigen Darmzotten, die vor allem der Aufnahme von Nährstoffen durch den Körper (die sogenannte Resorption) dienen, immer weiter zurück, bis sie praktisch nicht mehr vorhanden sind. In der Fachterminologie wird bei diesem Zustand von einer Zottenatrophie gesprochen. Die Folge hiervon ist unter anderem eine entzündete Dünndarmschleimhaut, die dauerhaft bestehen bleibt.
 
Doch nicht nur die Darmzotten sind von dem Leiden betroffen, sondern auch die Ausstülpungen im Darm, die sogenannten Krypten, die sich immer weiter ausprägen. Diese krankhaften Veränderungen führen zu einer erheblichen Reduzierung der Oberfläche des Darms, in deren Folge die Darmschleimhaut unter anderem ihre Fähigkeit einbüsst, Enyzme für die Verdauung zu bilden. Der Organismus kann als Resultat nicht mehr ausreichend Vital- und Nährstoffe aus der Nahrung extrahieren; es kommt langfristig zu einem Mangel an wichtigen Spurenelementen, Vitaminen oder Mineralstoffen.

Die genannten Veränderungen sorgen darüber hinaus dafür, dass sich die Darmschleimhaut chronisch entzündet, was je nach Person Beschwerden unterschiedlicher Intensität nach sich ziehen kann. Eine der schwerwiegendsten Folgen haben wir bereits angesprochen: Ist die Darmschleimhaut derartig zurückgebildet, kann der Organismus nicht mehr ausreichend Eiweisse, Fette, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe aufnehmen und infolgedessen kurz- und langfristig nicht gesund bleiben. Fehlen diese Vitalstoffe, kann es zu unterschiedlichsten Folgeerkrankungen wie Knochenschwund oder einer Anämie (Blutarmut) kommen. Tritt eine Glutenunverträglichkeit oder eine Zöliakie (der Fachterminus für die gluteninduzierte Darmerkrankung) bei Kindern auf, kann dies zudem das Wachstum und die Entwicklung stark beeinträchtigen.

Eine Glutenunverträglichkeit kann somit folglich weitreichende Konsequenzen haben und Beschwerden auslösen, die sich nicht nur auf den Verdauungstrakt beschränken. In der medizinischen Terminologie ist daher von einer „systemischen Erkrankung“ die Rede.

Die Symptome einer Glutenunverträglichkeit

Als die am häufigsten vorkommenden direkten Symptome bei Glutenintoleranz gelten im Allgemeinen:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Müdigkeit
  • Blässe
  • (unerwünschter) Gewichtsverlust
Eine Frau trägt eine zu grosse Hose
iStock.com/miljko

Unerwünschter Gewichtsverlust

Ein Mann hält sich vor Schmerzen den Bauch
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Bauchschmerzen und -krämpfe  

Eine Frau sitzt appetitlos vor ihrem Teller
iStock.com/Goran13

Appetitlosigkeit

Gerade bei Kindern und Jugendlichen können weitere Symptome hinzukommen:  

  • Zyklusstörungen
  • Übelkeit & Brechreiz
  • Verstopfung
  • Bauchkrämpfe
  • Erschöpfungszustände
  • Trägheit
  • Konzentrationsschwäche
  • Anämie (Blutarmut)
  • Nähr- und Vitalstoffmangel an Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin A, D, B6, B12, K sowie Folsäure.
  • Erhöhte Leberwerte
  • Häufige Kopfschmerzattacken und Migräne  
  • Neigung zu Blutergüssen
  • Muskelkrämpfe

Wie bei vielen anderen Nahrungsmittelintoleranzen gilt auch bei der Glutenunverträglichkeit, dass sich Schweregrad und Verlauf je nach Person und Schweregrad erheblich unterscheiden können, was oftmals eine Diagnose erschwert. Bleibt eine Glutenintoleranz unerkannt und verzichtet die betreffende Person nicht weiter auf das Gluten, kann es schliesslich zu einer konstanten Verschlechterung des Gesundheitszustandes kommen. Es resultieren Mangelzustände, die zu den typischen Beschwerden und oben aufgeführten Symptomen führen.

Wie wird die Glutenintoleranz richtig behandelt?

Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine medikamentöse Therapie der Zöliakie. Die einzige Möglichkeit, die Symptome zu lindern, besteht in einer Ernährungsumstellung. Die Betroffenen müssen komplett auf das Klebereiweiss Gluten verzichten. Während der akuten Erkrankungsphase gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, um die entzündlich-gereizte Schleimhaut des Darms ein wenig zu beruhigen und somit die Abheilung zu fördern. Ein Arzt oder ein Heilpraktiker können hier mit vielen weiterführenden Informationen helfen.

Eine glutenfreie Ernährung sollte zudem immer um ausreichend Bewegung, gezielte Atemübungen und frische Luft ergänzt werden. Eine geschädigte Dünndarmschleimhaut ist besonders durchlässig für allerlei pathogene Substanzen und Erreger. Aus diesem Grund sollte darüber hinaus auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol oder einen übermässigen Zuckerkonsum verzichtet werden.

Wie lässt sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit allgemein feststellen?

  • Die wichtigste Massnahme ist immer ein Ernährungstagebuch: Hier sollen Betroffenen alle Nahrungsmittel und Getränke aufschreiben, die sie tagsüber essen und trinken. Gleichzeitig werden die Symptome eingetragen, die nach dem Verzehr auftreten. Ein gut geführtes Ernährungstagebuch ist immer auch für den behandelnden Arzt eine sehr wertvolle Hilfestellung, um schnellstmöglich zu einer klaren Diagnose zu finden.
  • Ein sehr wirksames Diagnose-Mittel ist verbunden mit dem Ernährungstagebuch immer die Eliminationsdiät mit anschliessendem Provokationstest.
  • Darüber hinaus gibt es Unverträglichkeitstests – spezielle Selbsttests – für zuhause. Hier werden einige Fragen beantwortet. Im Anschluss kann eine Einschätzung getroffen werden, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt. Solche Selbsttests geben einen ersten Hinweis auf eine mögliche Intoleranz, ersetzen aber niemals den Arztbesuch. Um wirklich sicher zu sein, dass es sich um eine Glutenunverträglichkeit handelt, muss der Arzt die Diagnose stellen.

Glutenunverträglichkeit – worauf muss bei der Ernährung geachtet werden?

Eine Weizenähre in Grossaufnahme
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Das Protein Gluten ist vor allem dafür bekannt, in Weizen bzw. Weizenprodukte enthalten zu sein. Doch Weizen ist längst nicht die einzige Getreidesorte, die Gluten enthält – vielmehr gibt es nur wenige Ausnahmen bei Getreide, die KEIN Gluten enthalten. Gluten findet sich unter anderem in:

  • Mehl und Griess aus Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel
  • Im ganzen Korn dieser Getreide sowie in Weizenkleie
  • In «alten» Getreidesorten wie Kamut und Emmer
  • Nudeln aus Hartweizen
  • Müslis und Frühstücksprodukten wie Haferflocken
  • Bier
  • Stärke

Getreide ohne Gluten und andere glutenfreie Alternativen

Eine Getreidesorte, die kein Gluten enthält, ist die Hirse, die für Betroffene eine gute Empfehlung darstellt. Weitere Getreidesorten und sogenannte Pseudogetreide, deren Konsum mit einer Glutenunverträglichkeit zu vereinbaren sind, wären zum Beispiel:

  • Mais
  • Reis
  • Buchweizen
  • Quinoa
  • Amaranth

Darüber hinaus können viele weitere pflanzliche und tierische Lebensmittel problemlos verzehrt werden. Obst und Gemüse, genauso wie Kartoffeln, Nüsse und Samen sowie alle Hülsenfrüchte sind frei vom Klebereiweiss Gluten.

Glutenfreie Alternativen sind mit einer durchgestrichenen Ähre gekennzeichnet – beim Kauf von Lebensmitteln mit dem Siegel der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (DZG) kann sichergestellt werden, dass das Produkt regelmässig im Labor geprüft werden. Das ist vor allem wichtig für Menschen mit diagnostizierter Zöliakie.

Insbesondere bei Nudeln ist es wichtig auf glutenfreie Alternativen zu setzen bei einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie. Glücklicherweise gibt es inzwischen ganz viele Nudelalternativen aus glutenfreien Getreidesorten – wie Buchweizen, Reis, Mais, Quinoa. Schauen Sie mal bei uns in den Shop und entdecken Sie tolle glutenfreie Alternativen!

Häufige Fragen zum Thema Glutenunverträglichkeit

Wie merkt man, dass man Gluten nicht verträgt?

Je nach Stärke der Glutenunverträglichkeit, äussert sich diese in mehr oder weniger starken Symptomen. Häufig sind Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, aber auch Appetitlosigkeit und Müdigkeit sowie unerwünschter Gewichtsverlust können Indikatoren sein.

Wie äussert sich Zöliakie?

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die zu den Glutenunverträglichkeiten zählt. Sie äussert sich ebenfalls mit typischen Darmbeschwerden, kann aber auch atypische Symptome wie Müdigkeit und Eisenmangel bedingen, die eine Diagnose erschweren können.

Was darf ich bei Glutenunverträglichkeit nicht essen?

Wer Gluten nicht verträgt, verzichtet am besten auf alle Produkte, die Gluten enthalten. Dazu gehören: Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Emmer und Kamut sowie alle Produkte, die damit hergestellt werden: Brot, Nudeln, Haferflocken Bier, Gewürze und viele mehr!

Je nach Stärke der Glutenunverträglichkeit, ist auch bei Produkten, die in der gleichen Produktionsstätte wie glutenhaltig Lebensmittel produziert werden, Vorsicht geboten,

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Ina
Ina
Christina ist im Onlinemarketing tätig und zudem ausgebildete Ernährungsberaterin. Darüber hinaus hat sie ein breites medizinisches Grundlagenwissen und schreibt seit Jahren in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Medizin und Fitness. Ihren Ausgleich findet sie im Reisen.

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